Großväterchen Dobri Dobrev wurde 1914 im Dorf Bailovo geboren. Er ist sehr mit seiner Heimat verbunden, deswegen setzt er sich für die Erhaltung und Restaurierung
christlicher Tempel in ganz Bulgarien ein. Er wird deswegen auch vom Volksmund der Heilige aus Bailovo genannt.
Großväterchen Dobri hat vier Kinder. Aus seiner Vergangenheit ist bekannt, dass sein Gehör im Krieg durch eine detonierende Granate geschädigt wurde. Man nennt ihn
auch noch Asket, Heiliger, Eremit, Einsiedler, Engel, Pilger Gottes, Reisender aus der Vergangenheit, Bettler… Es gibt wenige Bulgaren, die nichts über Großväterchen Dobri gehört haben. Jedoch
sind es viele, die nicht mal die leiseste Ahnung von der Heiligkeit seiner Taten haben.
Mit seinen über 100 Jahren gibt Großväterchen Dobri den Menschen um sich selbstlos seinen einzigen Reichtum – nämlich seine Herzensgüte. Er möchte den Menschen
Großzügigkeit beibringen, selbstlos etwas von sich zu geben und sie segnen. In seinem hohen Alter wird er noch von Zeit zu Zeit auf Sofias Straßen gesehen auf der Suche nach großherzigen Menschen
für eine Spende. Jedoch ist Großväterchen Dobri kein gewöhnlicher Bettler. Ein Mann, der seine eigenen Bedürfnisse vergessen hat und nur noch Gott folgen will.
Bescheidenes Zuhause für eine große Seele.
Großväterchen Dobri lebt in einem kleinen ärmlichen Zimmer, das sich in einem Anbau im Hof der dörflichen Kirche „Hl., hl. Kyrill und Methodius“ befindet. Die Kirche
des Dorfes ist vom Baumeister Gentscho Trifonov aus dem Dorf Smolsko im Jahr 1884 erbaut worden und ist ein Kulturdenkmal. Obwohl er ein Bett hat, schläft er lieber auf dem Boden. Auf dem Tisch
in seinem bescheidenen Zimmer liegt nur ein Stück Brot und eine Scheibe Tomate, das ist seine ganze tägliche Mahlzeit die er zu sich nimmt.
Mit seiner authentischen Bekleidung, der Opanke und den aus groben Wollstoff gewebten Kleidern, mit seinen langen grauen Haaren und seinem langen grauen Bart wird
Großväterchen Dobri von vielen Menschen als Reisender aus der Vergangenheit bezeichnet.. Er sieht mehr wie der heiligste Asket der bulgarischen Kirche „Hl. Iwan Rilski“ aus. Es scheint, als käme
er aus den alten Zeiten mit anderen Sitten, als die Barmherzigkeit und der Glaube stärkere Wurzeln hatten.
Großväterchen Dobri hört nicht auf, zwischen seinem Heimatdorf und anderen Orten zu laufen. Die lange Strecke von über 25 Kilometer zwischen Bailovo und Sofia legte
er bis vor kurzem noch zu Fuss zurück. Jedoch kann er sich heutzutage auf seine alten Beinen nicht mehr verlassen, deswegen benutzt er den Bus.
In den letzten Jahren geht Großväterchen Dobri meistens in die Kathedrale „Hl. Alexander Newski“ und in die Kirche „Hl. Sedmotschislenizi“ in Sofia. Dort sammelt er
Geld, das für die Restaurierung der Kirche „Hl., hl. Kyrill und Methodius„ in Bailovo bestimmt ist. Er sammelte bereits für die Renovierung der Kirchen in Kalofer und Poibrene. Insgesamt hat er
40.000 Euro für die Restaurierung von Klöstern und Kirchen gegeben.